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TSV-Einlaufkinder beim SVS

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Wir auch! Echt anders.

Frage: Was vereint Trainer, Team und Eltern an einem grauen Samstagvormittag bei knackigen 3°C? Antwort: Thermounterwäsche! Diese war nämlich bitter nötig, als sich eine Abordnung der E-Jugend vom TSV Handschuhsheim auf den Weg zu Hardy ins Hardtwaldstadion machte. 12 Kinder waren als Einlaufbegleitung für das Spiel des SVS gegen Holstein Kiel am 4.3.23 geladen. Obwohl die Hälfte der Kinder die Nacht vorher vor Aufregung kein Auge zugetan hatte, standen alle pünktlich um 11.30 Uhr am Eingang Nord und freuten sich auf ein spannendes Spiel. Zusammen mit einem Einlaufteam aus Brühl ging es an der Security vorbei in die Umkleidekabinen des Nachwuchsleistungszentrums, wo alle in schwarze SVS Hosen, Shirts und Stutzen schlüpften. Danach durften wir endlich aufs Feld und beiden Teams beim Aufwärmen zusehen sowie auf der Auswechselbank Probe sitzen. Kamerateams bauten auf, Aufwärmbälle flogen hin und her und wir mittendrin. Mal echt wirklich anders! Und dann war es schließlich soweit: unsere 11 Jungen und 1 Mädchen bezogen Stellung im Tunnel und klatschten Ersatzspieler ab, die Richtung Bank liefen. Kurz darauf kamen alle Spieler samt Trainer und Betreuer aus ihrer Kabine und es wurde eng im Tunnel. Die Brühler bekamen die Sandhäuser an die Hand, wir die Nordlichter. Fahnen wurden geschwungen, Flutlichter gingen an, der Stadionsprecher heizte die ca. 3600 Zuschauer an und schon ging es ab aufs Feld. Während des Einlaufens nutzten viele unserer Mannschaft die Gelegenheit, mit ihrem Einlaufpartner ins Gespräch zu kommen. Nein, Paul K. fragte den Linienschiri nicht, wo sein Auto steht, sondern nur, wie viele Jahre er den Job denn schon mache (8… wen es interessiert). Andere wollten wissen, wie es ihrem Spieler geht oder in welchem Verein er als allererstes gespielt hatte, bevor er Profi geworden ist. Die Holsteiner haben unsere Kinder gelobt, sagten, sie machten einen guten Einlaufkinderjob. Dann noch einmal kurz in alle Richtungen und Kameras gewunken und schon ging es im Laufschritt vom Platz runter. Zurück im Tunnel posierten die Jungs und Mädchen noch schnell für ein Photo mit Dachs Hardy. Den Anpfiff vom Schiedsrichter hörten wir schon gar nicht mehr, da alle bereits unterwegs zur Umkleide waren. Und es wurde geschnattert und geschnattert und geschnattert. „Wen hattest du?“, „Was hat deiner gesagt?“ Kinderaugen leuchteten.

Pünktlich zum ersten Lattenschuss der Kieler saßen wir hinter Patrick Drewes und groovten uns ein. Wir fühlten mit „unserem“ Holsteiner-Torwart Tim Schreiber, als dieser verletzt den Platz verlassen musste und hoffen, dass es ihm bald besser geht.

Mit einer Stadionwurst auf der Hand und einer Schachtel Pommes auf den Knien feuerten wir dann die Sandhäuser an. Wir bewunderten Chris Kinsombi beim Dribbeln und buhten, als die Nr. 30, Alexander Esswein, wiederholt hart angegangen worden war und zu Boden ging. Groß und Klein fachsimpelte („Wieder Latte! Warum schießen die immer so hoch?“) und schaute in Erklärungsnot verdutzt unseren Trainer an, als das SVS-Tor aberkannt wurde, das in der 2. Halbzeit den Ausgleich bedeutet hätte. Aber wir mussten uns noch gedulden und fieberten weiter mit, wünschten uns ein Torwarttor und wurden stattdessen mit einem gehaltenen Foulelfmeter belohnt. Als die Nachspielzeit lief und die Minuten tickten, gab es auf der Sparkassentribüne kein Halten mehr. Es ging heiß her. Und in den letzten Spielsekunden, in der vorletzten Aktion, war es endlich soweit: Franck Evina machte den Tag für uns perfekt und schoss das 1:1. Eine Gruppe unserer Jungs war sich nach dem Schlusspfiff einig: „Wir sind jetzt heiser, aber es hat sich gelohnt!“

Fazit: 90 Minuten gehen viel zu schnell vorbei! Wir hatten einen tollen Tag und ein unvergessliches Erlebnis, das uns lange in Erinnerung bleiben wird.

Kathrin Hall